Change Perspectives – Ändere Deine Perspektive mit agilem Coaching

Ein Interview mit Nyelete S. Gonçalves Chilenge

Change Perspectives – auf welche Bereiche bezieht sich Dein Slogan?

Es bezieht sich auf die Themen Selbstwert, Selbstbewusstsein mit Blick auf Karriere und Karriereplanung. Beziehungsweise ich will es gar nicht Karriereplanung nennen, sondern Karriereklarheit. Klarheit darüber, was Karriere für mich bedeutet (Führungsposition, Teilzeitarbeit, Sabbaticalplanung, Kinder, etc.). Wir sprechen über Skills, Erfahrung aber auch was einem Spaß macht oder auch nicht.

Wenn ich nun Klarheit über meinen nächsten oder langfristigen Karriereschritt habe, was benötige ich für die Umsetzung? Hier kommen dann die Themen Selbstwert, -Selbstbewusstsein, Authentizität und weitere ins Spiel.

Was kann dabei schwierig sein, daran einmal die Perspektive zu wechseln? Konkretes Beispiel beim Thema Karriereausrichtung

Ich glaube, dass speziell Frauen sehr viel Sorge haben, dass ihre Skills und Erfahrung nicht ausreichen.  Das hat zur Folge, dass sie sich entweder auf bestimmte Positionen gar nicht erst bewerben, oder sich in ihrer bestehenden Firma nicht zeigen. Hier fehlt das Selbstbewusstsein und auch ein Stück Selbstwert.

Durch meine agile Methode, die nicht nur agil ist, sondern auch einem Prozess folgt, möchte ich Aufzeigen woher diese Unsicherheit kommt. Es geht nicht darum eine Therapie durchzuführen, sondern das Bewusstsein für den Ursprung dieser Unsicherheit zu schärfen und einen Umgang damit im Bezug auf z.B. die Karriereausrichtung zu finden.

Was sind denn die Schritte dahin, um in diesen Wechsel zu kommen?

Also, zuerst gucken wir uns an: Wo stehst du gerade und warum bist du unzufrieden. Was hast du bereits alles ausprobiert (kurz- und langfristig), um die Situation zu ändern. Was soll sich ändern. Was ist dein Wunschszenario. Wenn du dein Wunschszenario noch nicht kennst, helfe ich dir anhand eines Prozesses dahin zu kommen. Du wirst die Chance erhalten etwas mehr Klarheit über dich, deine Skills, dein Erfahrungsschatz, etc. zu erhalten.  Und wir bauen ein Treppchen auf hin zu deinem Wunschszenario. Du wirst auf dem Weg Meilensteine erhalten, damit du nicht erst auf der obersten Treppe ein Erfolgserlebnis erhältst, sondern auf bereits auf dem Weg zur höchsten Stufe der Treppe.

Wie gesagt, folgt mein Coaching und Mentoring einer agilen prozessualen Methode (Design Thinking), so dass wir während der einzelnen Prozessschritte ggf. Schleifen drehen. Der Hintergrund ist, dass sich durch die gewonnenen Erkenntnisse die Meilensteine ändern können, das Leben passiert oder es ändert sich gar das Ziel.

Du hattest diesen Stichpunkt Design Thinking angesprochen. Inwiefern kommt das bei dem Perspektivwechsel zum Tragen? Was bedeutet Design Thinking und wie baust du das ein?

Also Design Thinking ist eigentlich ein Modell aus der Produktentwicklung. Es ein Prozess mit 5 Schritten.

Phase 1 – Empathize (Verstehen und Beobachten): Hier geht es darum, dass ich sehr viele Fragen stellen, um zum einen meine Klienten zu verstehen, aber auch damit sie sich und ihr Verhalten verstehen und beobachten.

Phase 2 – Define (Sichtweise): Hier geht es um meinen Slogen „Change Perspectives“ – Jetzt geht es darum eine andere Perspektive zuzulassen und die eigene Perspektive in Frage zu stellen.

Phase 3 – Ideate (Ideenfindung): Hier beschäftigen wir uns mit der Ideengenerierung, um das Ziel zu definieren oder Meilensteine zu definieren.

Phase 4 – Prototype (Prototyp): Wir „bauen“ einen Protoypen, um die Idee zu testen.

Phase 5 – Test (Testen): Im letzten Schritt wird die Idee auf Umsetzbarkeit getestet.

Je nach Erkenntnis, kann es passieren, dass wir im Prozess zu einer Phase zurückspringen, um Meilensteine anzupassen. Es kann aber auch passieren, dass das Ziel angepasst wird. Das liegt immer an den Mentees und Coachees.

Hast du das schon mehrmals miterlebt und dabei begleitet?

Ja, ich habe bereits mehrere auf ihrem Transformationsweg begleitet. 12 Jahre Führungserfahrung (und mein Führungsstil war ähnlich zu einem Coaching und Mentoring ), plus meine Coaching- Ausbildung und die Durchführung von Coachings und Mentorings. Das Feedback was bis heute erhalten habe, zeigt mir immer wieder, dass meine Methode für meine Zielgruppe die Richtige ist. Es ist schön zu sehen, wie sich meine Klienten in diesem Prozess weiterentwickeln. Sie wachsen regelrecht, gewinnen an Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit und dadurch erhöht sich auch der Selbstwert.

Was selbst hat dich motiviert das Mentoring und Coaching anzubieten und wie hat das angefangen für dich?

Meine Eltern sind beide aus ihren Heimatländern weggegangen und haben sich hier ein neues Leben aufgebaut. Meine Mutter ist kurz nach der Nelkenrevolution aus Portugal nach Köln gekommen, mein Vater war politischer Flüchtling auf Grund des Bürgerkrieges in Mosambik und ist ebenfalls nach Köln gekommen. Allein diese Geschichten haben mich geprägt, für mich selbst einzustehen und meinen Wert zu kennen und ihn auch zu kommunizieren.

Als ältestes Kind musste ich mit 3,5 Jahren lernen selbstständiger zu werden, da meine Eltern mit meiner jüngeren Schwester beschäftigt waren. Das hat definitiv Vorteile. Meine Eltern haben mich gepusht selbstständig zu sein, mich nicht von anderen abhängig zu machen. Meine Mutter war Vollzeit (trotz 2 kleiner Kinder) in der portugiesischen Botschaft arbeiten und mein Vater hat auf uns aufgepasst. Nebenbei hat er eine Organisation für Mosambikhilfe und das Unterstützen von Frauen gegründet, in der auch meine Mutter mit tätig war. Beide haben schon immer Frauen viel mehr Wertschätzung entgegengebracht, im Gegensatz zu manch anderen Menschen. Das und noch viel mehr hat mich geprägt.

In meiner beruflichen Laufbahn lief nicht immer alles glatt. Ich musste auf mich aufmerksam machen, mein Können unter Beweis stellen und kämpfen, um für neue Positionen in Betracht gezogen zu werden. Im Tech-Bereich ist das (neben anderen Bereichen natürlichen) nicht einfach als Frau. Und schon gar nicht als schwarze Frau im Tech-Bereich. Ich habe viele Kurse besuchen dürfen, die mich zusätzlich gestärkt haben in meiner Ausrichtung und meinem Ziel. Ich wurde durch die Kurse oftmals bestätigt, aber es wurde auch versucht, dass ich mich anpasse, mich ändere.

Ich möchte durch meine Art des Arbeitens meine Mentees und Coachees weder zum Ändern oder Anpassen ihrer eigenen Person ermutigen. Ich halte das für einen völlig falschen Ansatz. Ich möchte das jeder für sich seinen Weg zum Ziel findet und dabei sich selbst treu bleibt – Stichwort Authentizität.

Ich möchte das meine Mentees und Coachees mit mehr Selbstbewusstsein, Selbstwert und Selbstvertrauen rausgehen und für sich und ggf. auch für andere die Welt verändern.

Was für Eigenschaften bringen diese Menschen mit? Oder was glaubst du ist wichtig mitzubringen?

Umsetzungsstärke und Ausdauer, Motivation, die Bereitschaft aus der Komfortzone zu gehen und die Bereitschaft eine andere Perspektive zu erhalten und ggf. auch einzunehmen.

Und am Ende liegt dann eine neue Stelle oder muss sich das garn nicht nur auf die Karriere auswirken, sondern auch auf einen anderen Lebensbereich?

Es kann eine neue Stelle sein, es kann der Schritt in die Selbstständigkeit sein, Reduzierung der Arbeitsstunden… Das ist abhängig von dem jeweiligen Ziel, das die Mentees und Coachees mitbringen.

Gab es das auch, dass die Leute in der alten Stelle geblieben sind, aber bei sich im Privatleben etwas komplett geändert haben, sodass sich die Sichtweise auf den beruflichen Alltag geändert hat?

Ja, auch das gab es. Ich maße mir definitiv nicht an, ein psychologischer Psychotherapeut zu sein, aber manchmal ist es im Mentoring und Coaching notwendig, einen Blick ins Private zu setzen, um Bewusstsein für verschiedene Verhaltensmuster zu erlangen. Wir kratzen hier nur an der Oberfläche.

Es ist schon vorgekommen, dass sich je nach Erkenntnis das Ziel vollständig geändert hat, da auf einmal klar wurde, dass eine neue Stelle, mehr Gehalt, Reduzierung der Arbeitsstunden etc. dem oder der Mentee oder Coachee überhaupt nicht helfen, zufriedener zu werden.

Je nach Fall und wenn Interesse für eine tiefergehende Aufklärung besteht, verweise ich auf die Experten in diesen Bereichen.

Hast du sonst noch was, das dir wichtig ist, wenn es um die Lebensansichten geht und darum neue Ziele zu stecken?

Es ist in Ordnung, nicht zu wissen was ich als nächstes in meinem Leben machen möchte. Dazu bin ich da, Klarheit darein zu bringen. Wichtig sind die bereits genannten Punkte: Umsetzungsstärke und Ausdauer, Motivation, die Bereitschaft aus der Komfortzone zu gehen und die Bereitschaft eine andere Perspektive zu erhalten und ggf. auch einzunehmen. Sich selbst treu bleiben (Authentizität) und ambitioniert zu sein.

Cool, vielen Dank Nyelete.

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